Roland Tschoder Grab

Carving, Alpines Fahrverhalten, Goofy, Switch, Falllinie und Co. Diese Fachbegriffe, die wir immer wieder hören, wenn es rund ums Skifahren oder snowboarden geht, sollten jedem ambitionierten Skifahrer oder Snowboarder geläufig sein. Deswegen wollen wir dir hier im ersten Teil die grundlegenden Begriffe erklären.

1. Carving

Als Carving wird eine geschnittene Kurve auf den Metallkanten deiner Ski oder auf der Kante deines Snowboards bezeichnet.

Carven ist einer der bekanntesten Fachbegriffe.
Nicolai macht einen Carvingschwung bei hoher Geschwindigkeit.

2. Taillierung

Die Taillierung beschreibt den Kurvenradius, der sich durch die unterschiedliche Breite der Skischaufel, Skimitte und des Skiendes von deinen Carving Skiern ergibt.

Die rote Linie zeichnet die Taillierung des Skis nach.
Die rote Linie zeichnet die Taillierung des Skis nach.

Anhand der Taillierung kannst du Rückschlüsse über die Fahreigenschaften deines Carving Skis machen. In Zusammenhang mit der Länge deines Skis oder Snowboards ergeben sich unterschiedliche Bauformen.

Den verbauten Radius kannst du durch Druck und Aufkantwinkel verkürzen. Folglich lässt sich schließen, dass sich ein stark aufgekanteter Ski bogenförmig durchbiegt. Dadurch kannst du den am Ski angegebenen Radius verkürzen und engere Kurven fahren.

3. Mittellage

Die rote Linie beschreibt die Mittellage.
Die rote Linie beschreibt die Mittellage.

Die Mittellage ist die anzustrebende zentrale Position auf Ski. Dieser ideale Stand ist nicht in jeder Situation möglich, da Skifahren sehr flexibel ist und häufig nachkorrigiert werden muss. Ein guter Skifahrer pendelt während der Fahrt um die Mittellage.

Die Mittellage erreichst du beim Skifahren, indem du das Sprung-, Knie- und Hüftgelenk beugst und somit zentral (mittig) im Skischuh stehst.

4. Alpines Fahrverhalten:

Die Grundposition beim Skifahren wird Alpines Fahrverhalten genannt, einem der Fachbegriffe, die nicht bekannt genug sind. Dieses ist die Basis von sicher gesteuerten Kurven. Um während der Schrägfahrt stabil über den Ski zu stehen, wird die Mittellage an den Hang angepasst, was das alpine Fahrverhalten ergibt.

Margot steuert die Kurve im alpinen Fahrverhalten
Margot steuert die Kurve im alpinen Fahrverhalten

Merkmale des Alpinen Fahrverhaltens:

  • Die gedachten Achsen durch Sprunggelenk, Kniegelenk, Hüftgelenk und Schultern sind zueinander parallel.
  • Der Außenski (Talski) ist stärker belastet.
  • Hüfte und Beine sind in Richtung Kurveninnenseite (bergwärts) geneigt.
  • Die Arme befinden sich vor dem Körper.
  • Bewegungsbereitschaft in alle Richtungen.

5. Falllinie

Die Falllinie ist der direkteste oder kürzeste Weg ins Tal. Sie beschreibt die Linie, die ein Ball nehmen würde, wenn du ihn an einem Hang loslässt.

Gute Skifahrer orientieren sich bei der Wahl ihrer Kurven häufig an der Falllinie. Damit du das Tempo kontrollieren kannst, sollte jeder Schwung ausgesteuert werden. Das wird erreicht, indem du den direkte Weg ins Tal mit einer Querfahrt verlässt.

Die rote Linie beschreibt die Falllinie auf diesem Hang.
Die rote Linie beschreibt die Falllinie auf diesem Hang.

6. Grab

Unter einem Grab versteht man den Griff mit deiner Hand an den Ski oder das Snowboard während eines Sprungs. Häufig werden Grabs im Bereich Freestyle und Freeride angewendet, aber auch während der Fahrt sieht man diese ab und zu. Ein Grab verleiht deinen Tricks mehr Style und verhilft zu einer stabileren Position in der Luft. Im Artikel „Snowboard Freestyle Grab Techniken“ erklären wir dir, wie du verschiedene Grabs mit dem Snowboard machen kannst.

Snowboard Grab
Snowboard Grab
Ski Grab

7. Steuern

Das Steuern einer Kurve ist das Drehen, Kanten und Belasten der Skier aus einer Kurve. Es ist ein Grundelement und wichtiger Bestandteil jeder Kurve. Steuern dient der Tempokontrolle (Schrägfahrt).

8. Regular/Goofy

Beim Snowboarden werden zwei Standpositionen (Körperhaltungen) unterschieden:

  1. Goofy   : Rechter Fuß in Fahrtrichtung.
  2. Regular: Linker Fuß in Fahrtrichtung ( Vorne).

Erfahrungen zeigen, dass deine Standposition auf einem Snowboard nicht zu 100% vorherbestimmt werden kann. Sie ist von subjektiven Faktoren abhängig. Das heißt, weder das stärkere Bein, noch die Frage ob du Links- oder Rechtshänder bist, geben genaue Auskünfte darüber, welche Fahrtrichtung du dauerhaft bevorzugst. In der Praxis kommen beide Varianten gleich häufig vor.

Goofy
Regular

Freestyle Snowboarder beherrschen in der Regel beide Richtungen sehr gut, weshalb du oft nicht gleich sehen kannst, ob es sich um einen Regular- oder Goofyfahrer handelt.

9. Switch/Fakie

Als abschließende Fachbegriffe stellen wir Switch bzw. Fakie vor. Diese bezeichnen das Rückwärtsfahren mit den Skiern oder mit dem Snowboard. Die Begriffe stammen ursprünglich aus der Skate-Szene, um Tricks zu beschreiben.

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