Cody Ferris-Heath

Wie bist du Parkdesigner geworden? Was inspiriert dirch? Was sind deine Lieblingsparks? Cody Ferris-Heath gibt uns Einblick, wie man Parkdesigner wird und wie man diese sicher gestaltet. Auch wie wichtig es ist, verschiedene Parks selbst zu shredden und welche Parks er gerne in Tirol und der Welt fährt. Das ist der 1. Teil des Interviews, lies dir auch Teil 2 durch und Teil 3 durch.
Cody hat unsere Fragen auf Englisch beantwortet, wechsel die Sprache für seine Antworten.

Mogasi: Wie genau bist du zum Parkdesigner geworden?

Cody Ferris-Heath: Begonnen hat alles damit, dass ich 10 Saisonen lang je 100 Tage gefahren bin, während ich Parks kritisierte und mit meinen Shred Freunden darüber geredet habe was sicherer, flüssiger und mehr Spaß machen kann. Irgendwann bin ich an dem Punkt angelangt, an dem dich die Leute die klassische Frage stellen: „Was planst du nach dem College zu machen?“ Meine Antwort war: „Ich werde nach Europa ziehen und Snowparks bauen.“ Hier bin ich nun, 15 Jahre später.

All das geht auf eine wichtige Lebensphilosophie zurück: Setze dir Ziele und versuche sie zu erreichen, ganz egal wie albern diese erscheinen. Wenn es drauf ankommt ist alles möglich! Versuche deine Träume zu leben und lass dir von niemandem etwas anderes sagen.

Mogasi: Wie sieht so eine Parkplanung im Detail aus?

Cody: In den meisten Fällen werden zuerst die vorigen Setups evaluiert. Es wird analysiert, was funktioniert hat und was nicht. Ich frage ebenfalls die ansässigen Fahrer und Shaper nach Input. Am Ende ist entscheidet der Parkdesigner ob Änderungen eingebaut werden oder nicht. Danach mache ich mir Gedanken und zeichne einige mögliche Park Layouts. Normalerweise benötige ich etwa 4-5 Entwürfe bis ich einen konkreten Plan habe, während ich in ständiger Rücksprache mit Fahrern und Shapern bin.

„Ich denke, mehr Snowparks sollten die Landungen morgens walzen, da ansonsten zu den besten Zeiten des Tages steinharte und eisige Bedingungen herrschen.“ Cody Ferris-Heath

Sobald wir uns für das beste Layout entschieden haben ist es Zeit die individuellen Features zu designen. Auch hier ist das Feedback für die Größe und den Flow der Elemente wichtig. Dann werden die Jump und Jib Pläne gezeichnet, je nach Lage und wie viel Schnee zur Verfügung steht. Leider scheint es derzeit die größte Hürde zu sein, genug Schnee für deinen Traumpark zu haben. Wenn du Pech hast, kann das Fehlen von Schnee dich wieder ganz an den Anfang zurück werfen… Glücklicherweise ändert sich das Setup in guten Parks im Laufe der Saison, in denen du Anpassungen durchführen kannst.

Mogasi: Was inspiriert dich?

Cody: Kreative Park Setups, die ich in Filmen oder als Fahrer gesehen habe. Ich denke jeder Park Designer sollte seine Hausaufgaben machen. Und damit meine ich möglichst viele verschiedene Parks selbst zu shredden und viele Parkanpassungen zu beobachten.

Mogasi: Was unternimmst du für die Sicherheit der Sportler?

Cody: Übergänge überall! Es ist einfache Physik, du wirst dir weniger brechen, wenn du in einem Auslauf anstatt einem Flat landest. Drop-In Punkte. Lange Landungen. Mehr Table-top style Jumps statt step-downs. Rail Takeoffs mit demselben Verlauf wie die Rail selbst.

Ich denke, mehr Snowparks sollten die Landungen morgens walzen, da ansonsten zu den besten Zeiten des Tages steinharte und eisige Bedingungen herrschen. Und im Frühjahr ist es richtig schwer für die Pistengeräte eine saubere Arbeit im Slush zu machen, wodurch der Park „sketchy“ wird.

Mogasi: Deine Lieblings Parks in Tirol?

Cody: Meine Lieblingsparks sind die längeren mit einer angenehmen Szene, der Chance sich Schritt für Schritt zu verbessern und einer großen Bandbreite an „Obstacles“!

Kaunertal ist im Frühjahr immer spitze. Steinplatte macht eine gute Arbeit. Dieses Jahr hat Serfaus mit etwa 50 Elementen ebenfalls einen guten Job gemacht. Nordkette baut normalerweise ein kreatives Setup mit vielen Optionen für den Platz, der zur Verfügung steht. Patscherkofel war stark, als die Sane! Crew das Design gemacht hat. Kaltenbach hat immer die besten Jumps in der Gegend, aber es ist ein klassischer Europark, der breiter als lang ist, wo alles nebeneinander aufgebaut ist und du nur ein paar Sprünge pro Run machen kannst. Ich mag Axams wegen der Übergänge und der verschiedenen Linien, die gewählt werden können.

Wenn auch sehr überschätzt, macht der Penken Park viel Spaß, wenn er komplett aufgebaut ist (inklusive der Jib/Mini Pipe). Du kannst da aufgrund der Unterschiede und der Anzahl an Elementen Spaß haben. Doch Penken hätte das Potential dazu so viel besser zu sein, wenn man die große Park Crew, aufstrebende Szene und das Budget betrachtet. Anhand von dem, was ich gesehen habe, fehlt es der Crew offensichtlich an Erfahrung. Die Sprünge sind komplett scheiße, das halbe Zeug ist komplett falsch aufgebaut und die Arbeiten mit der Pistenmaschine sind schlampig. Das best gebaute Parkelement in Mayrhofen war in dieser Saison auf alle Fälle die Fun Line.

Mogasi: Deine Lieblings Parks in der weiten Ski-Welt?

Cody: Mt. Bachelor in und um den Park, Laax, Northstar, Boreal und Mammoth sind auf meiner Liste ganz oben. Leider hatte ich die letzten Saisonen nicht oft die Gelegenheit in den USA viel zu fahren, noch dazu weil dort derzeit überall großartige Parks sprießen.

 


Cody Ferris-Heath, 34, geboren in Portland, Oregon. Er arbeitet als Snowpark Designer und Manager sowie Biketrail Designer.

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Informatiker (DI), Staatlich geprüfter Skilehrer

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