Buckelpisten, Ischgl, Mogasi
© TVB Paznaun - Ischgl

Buckelpisten waren früher ganz normal. Auch heute noch sind diese nach Schneefall unausweichlich. Dennoch betreiben Österreichs Skigebiete einen hohen Aufwand, um Buckel zu vermeiden.

Hierzulande sind die Buckel fast ausschließlich auf viel befahrenen Hängen abseits der Pisten zu finden. Auf präparierten Pisten sind Buckel nicht erwünscht.

Historischer Rückblick

Das war natürlich nicht immer so. In den 1970ern musste jede Skifahrerin mit den Buckeln zurecht kommen. Damals war die Pistenpräparierung weit weg von der heutigen Technik. Das war dann auch die Initialzündung für das Hotdogging.

Dies begründete letztendlich die Freestyle Sportarten. Aerials, Moguls, Halfpipe, Slopestyle, Ski-/Boardercross sind dadurch entstandene olympischen Sportarten. Auch das Ski Ballet stammt aus dieser Entwicklung. Wir haben diesen Buckeln also einiges zu verdanken.

Liftbetreiber wollen bestmögliche präparierte Pisten präsentieren. Da geht es einerseits um die Sicherheit. Andererseits auch um die Verteilung der Skifahrer im Skigebiet. Zuletzt soll Pistenskifahren ja überall machbar sein.

Denn, nur wenige Skifahrer können heutzutage mit Buckelpisten umgehen. Dabei sollte die Technik für jeden Skifahrer auf der To-Do Liste stehen. Wenn du nämlich in der Buckelpiste eine anständige Figur machst, spiegelt sich das auf allen Untergründen wieder.

Verletzungen in der Buckelpiste sind selten

Bezüglich der Verletzungsgefahr im Skisport und demnach auch auf der Buckelpiste gibt es einige Studien, wie in diesem Artikel von drei japanischen Universitäten beschrieben wurde. Die Buckelpiste spielt demnach kaum eine Rolle in der Verletztenstatistik.

Die meisten Verletzungen passieren bei einfachen Stürzen auf gut präparierten Pisten, die nicht allzu steil sind. Zusammenstöße oder Abflüge in den Wald oder über Pistenbegrenzungen hinaus sind in der Buckelpiste so gut wie kein Problem.

Das liegt einerseits an der geringeren Anzahl an Skifahrerinnen, die sich überhaupt in die Buckel wagen. Andererseits auch an der deutlich niedrigeren Geschwindigkeit und der vorgegebenen Linienwahl.

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Es sollte in unseren Augen für Skigebiete auf jedem Niveau der Maßstab sein, eine oder mehrere anständige Buckelpisten vorweisen zu können. Je nach Gegebenheiten kann das auf oder abseits der Piste sein.

Dabei sprechen wir hier nicht von Wettkampfbuckeln, sondern von rhythmischen Übungsbuckeln zum Erlernen der Technik und um sich immer wieder in den Buckeln beweisen zu können.

Wo finde ich Buckelpisten?

In Österreich sind die meisten Buckel auf Skirouten zu finden. Da diese Bereiche nicht kontrolliert werden, können in den Buckeltälern allerdings Steine oder gar Sharks herausschauen.

Wenn du in die Buckelpistenwelt einsteigen willst, kann das natürlich abschrecken. Je nach Gegebenheiten der Skigebiete lassen sich ganz unterschiedliche Buckel finden. Die Dachfirste an Pistenrändern sind ideal zum üben.

Ganz typisch sind übrigens die Frühjahrsbuckel. Bei wärmeren Temperaturen werden tagsüber Buckel durch viele Skifahrer auf der Piste zusammengeschoben. Der nasse Schnee hat dann eine sehr unterhaltsame Charakteristik, gleichzeitig ist es körperlich sehr fordernd.

Was hierzulande fehlt, ist eine grundsätzliche Struktur in dieser Sportart, wie uns schon Melanie Meilinger vor den Olympischen Spielen in Pyeongchang gesagt hat. Daran hat sich eigentlich nicht viel verändert.

In der Buckelpiste sind wir ein sportliches Entwicklungsland, und das, obwohl Buckelpistenteams aus der ganzen Welt im Sommer hiesige Wasserschanzen zum Training verwenden. Im Winter fehlen bspw. Kinder- und Jugendbewerbe.

Und auch wenn der Freestyle Bereich sich in den Lehrplänen der Skigymnasien etabliert hat, kommt die Buckelpiste in den Sportgymnasien leider nicht vor. Warum auch, wenn der ÖSV keine Notwendigkeit sieht, ein eigenes Referat für Moguls und Aerials zu etablieren.

Wir lieben ja das Figln, wie wir in diesem Artikel bereits beschrieben haben. und es ist fantastisch, dass es dort gute Strukturen gibt. Nur ist Figln nicht olympisch. Was können wir tun, damit es künftig ein Referat für Moguls geben muss?

Warum wollen wir mehr davon?

Zunächst einmal, weil es wirklich sehr viel Spaß macht. Auch wenn es körperlich durchaus anstrengend ist. Aber so wie Österreich im Skisport eine weltweit dominante Position inne hat, sollte auch die Buckelpiste einen angemessenen Stellenwert bekommen.

Für jeden leidenschaftlichen Skifahrer sollten die Buckel zudem ein Anreiz zu sein, auch in diesem Gelände eine gute Figur zu machen. Ein Techniktraining und ein paar Übungstage reichen oft aus, um sich in den Buckeln wohl zu fühlen.

Damit wirst du in jedem Gelände sicherer unterwegs sein. Und dann gibt es eben jene Tage, an denen Buckelpisten unausweichlich sind und du mit der richtigen Technik einen wunderschönen Tag haben kannst. Ohne dich durchwegs überfordert zu fühlen und dich über die Buckel ärgern zu müssen.

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Wir wollen mehr davon, weil du damit mehr Spaß haben wirst, als du es dir jetzt vorstellen kannst.

Wie werden Buckelpisten gebaut?

Das ist natürlich immer abhängig von den Gegebenheiten und der aktuellen Schneesituation in den verschiedenen Skigebieten.

  • Richtungsfähnchen: Durch setzen von Richtungsfähnchen kann der Aufbau von Buckeln forciert werden. Wie auf Rennstrecken auch, bilden sich durch das Befahren im Kurs schnell Täler und Buckel.
  • Einfahren: Mit 10 bis 20 Skifahrerinnen kann schnell eine Buckelpiste bzw. eine Zip-Line eingefahren werden.
  • Nicht präparieren: Skirouten, die nicht präpariert werden, bilden schnell Buckelpisten. Dasselbe passiert natürlich auch auf Pisten, wenn diese nicht täglich präpariert werden, oder auch im Frühjahr.
  • Shapen: Wettkampfbuckel werden wie Kicker und Boxen aktiv gebaut und geshaped.

Was ist die richtige Technik?

Wir haben schon einen Beitrag dazu geschrieben, den du dir gerne durchlesen kannst. Dein Ziel ist es, den Schneekontakt zu halten. Denn nur mit Schneekontakt kannst du das Tempo kontrollieren.

Deine Beine setzt du dafür wie Stoßdämpfer ein. Auch im Buckelpistenbereich gibt es unzählige Übungen. Diese solltest du möglichst früh in einer Buckeleinheit üben, um mit frischen Beinen und einem frischen Kopf einen Übungserfolg zu erzielen.

Unterscheiden muss man die klassische Buckeltechnik auch von der Wettkampftechnik. Im Wettkampf will man zwar ebenso, abgesehen von den Sprüngen, den Schneekontakt halten.

Allerdings ist die Tempokontrolle nicht unbedingt ein Ziel, da die Zeit ein Bewertungskriterium ist. Für deine ersten Versuche solltest du dennoch langsam starten.

Etwas Neues zu lernen ist immer eine Bereicherung, das ist bei den Buckeln nicht anders. Damit auch du bald immer wieder von den Buckeln angezogen wirst und dich der Herausforderung stellst.

Mit diesem Plädoyer für Buckelpisten wollen wir zunächst einmal in dir das Feuer entfachen, dich in die Buckelpiste zu trauen. Es ist eine sportliche Herausforderung, die mit einer ansprechenden Technik wirklich viel Spaß macht.

Unsere Wunschliste für mehr Buckelpisten

  • Mindestens 1 ausgeschilderte Buckelpiste in jedem Skigebiet
  • Regelmäßige Buckelpistencamps in Skischulen
  • Skiclubs einbinden und Kinder- und Jugendbewerbe durchführen
  • ÖSV Referat „Moguls und Aerials“ etablieren
  • Buckelpiste auf Lehrpläne heimischer Sportschulen bringen

Hast du Spaß in den Buckeln? Schreib uns doch ein Kommentar zu deinem letzten Erlebnis in den Buckeln. Wenn du uns bei unserer Wunschliste helfen kannst, dann schreibst uns bitte ein E-Mail. Zudem kannst du natürlich unseren Berg & Tal Newsletter abonnieren.

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