Ski Austria Academy, Mogasi

Herbert Mandl leitet die Ski Austria Academy in St. Christoph. Für Mogasi hat er Fragen zur Skilehrerausbildung beantwortet und er erklärt, warum ihn Stephan Eberharter so beeindruckt hat.

Mogasi: Als Damen Trainer hast du viel erreicht 15 Goldmedaillen gehen unter anderem auf dein Konto für Österreich, wie oft denkst du an die Zeiten zurück? Hat es dich jemals losgelassen?

Herbert Mandl: Ich denke immer gerne an diese Zeit zurück. Es war mein Leben und eine sehr schöne Zeit. Ich bin stets gedanklich mit dabei, doch es gibt neue Herausforderungen.

Herbert Mandl, Mogasi
(c) Herbert Mandl

Speed Spezialisten gelingt es vielleicht wieder näher dran zu bleiben.

Mogasi: Du bist nach deiner Tätigkeit beim ÖSV in die Ski Austria Academy gewechselt und durftest seitdem viele großartige Skisportler zur Meisterstufe hinführen. Dabei gibt es sicherlich auch einige Anekdoten?

Herbert Mandl: Natürlich ist das Ausbildungswesen etwas anderes, doch grundsätzlich die Basis für eine erfolgreiche Trainertätigkeit. Fast alle Coaches haben ihre Ausbildung in St. Christoph gemacht. Es ist trotzdem interessant zu verfolgen, welch unterschiedliche Charaktere und Typen ich in der Ausbildung erleben darf.

Mogasi: Welcher Sportler oder welche Sportlerlin hat dich am meisten beeindruckt?

Herbert Mandl: Stephan Eberharter, es ist großartig, wie er sich nach Verletzungen und Erfolgslosigkeit wieder an die Spitze zurückgekämpft hat und seine Menschlichkeit bewahrt hat.

Mogasi: Was sagst du zur Veränderung des Radius bei den Herren im Weltcup von 35 auf 30 meter?

Herbert Mandl: Vom Verletzungsrisiko ist es für mich nicht ganz nachvollziehbar. Die Veränderung macht es für viele wieder etwas leichter. Vor allem Speed Spezialisten gelingt es vielleicht wieder näher dran zu bleiben. Ein größerer Radius erfordert mehr Training und präzisere Technik, um vorgegebene Richtungsänderungen zu meistern.

Mogasi: Wie unterscheidet sich das Bundesportheim zu einer „normalen“ Skischule?

Herbert Mandl: Die Ski Austria Academy ist eine reine Ausbildungsstätte, das heißt unsere Hausgäste sind vorwiegend zum Zwecke der Aus- und Weiterbildung für Ski oder Snowboard bei uns. Dabei handelt es sich um Personen die ein Ski Austria Academy Camp, Skilehrer- und Skitrainerausbildungen, universitäre Ausbildungen sowie Skiausbildungen der pädagogischen Anstalten, Schulskikurse oder Kongresse besuchen.

 

Mogasi: In wie fern ist die Ski Austria Academy mitverantwortlich für die Lehrpläne für Skilehrer/Trainer?

Herbert Mandl: Für die Lehrpläne der Skilehrerausbildung ist Snowsport Austria und die BSPA Innsbruck verantwortlich. Die Trainerausbildung wird vom Österreichischen Skiverband in Zusammenarbeit mit der BSPA Innsbruck abgewickelt. Wir versuchen uns natürlich auch einzubringen.

Mogasi: Wie wichtig ist der Standort Arlberg, die Wiege des alpinen Skilaufs, heute?

Herbert Mandl: Ich sehe den Standort Arlberg nach wie vor sehr wichtig, da es den Skisport auch im hochalpinen Gelände und in seiner ganzen Vielfalt ermöglicht.

Arlberg Freeride, Mogasi
TVB St. Anton am Arlberg/Josef Mallaun

 

Mogasi: Wo siehst du Entwicklungsmöglichkeiten für den Skilauf?

Herbert Mandl: Technik und Material werden sich immer wieder gegenseitig beeinflussen, wobei sicher für eine bestimmte Technik entsprechendes Material notwendig ist.

Mogasi: Was können andere Nationen von Österreich lernen?

Herbert Mandl: Die gegenseitige Beobachtung bringt die nötige Inspiration und Motivation sich weiter zu entwickeln.

Es gibt ein überaus großes Angebot für die Kids, Technologisierung, Wohlstand und Bequemlichkeit.

Mogasi: Skilehrer, Trainer, Ausbildungsleiter – wenn du die heutigen Ausbildungen siehst, wie stark haben sich diese im Laufe der Jahre gewandelt?

Herbert Mandl: Natürlich haben sich die Ausbildungen geändert. Sie sollten sich ja auch den veränderten Bedingungen, sei es Material oder Pistengegebenheiten, gerecht werden.

Mogasi: Geht in Österreich der Fokus auf die Alpinen zu Lasten der Buckelpiste bzw. des Snowboardens?

Herbert Mandl: Ich denke auch in Österreich verzeichnen wir einen starken Trend zum „off piste“ Fahren, wo auch Buckelpiste dazugehört. Auch Snowboard entwickelt sich stark Richtung Freeride und Park.

Mogasi: Wie sieht es allgemein mit dem Skinachwuchs aus?

Herbert Mandl: Der Skinachwuchs leidet natürlich auch stark unter den Zeichen der heutigen Zeit. Es gibt ein überaus großes Angebot für die Kids, Technologisierung, Wohlstand und Bequemlichkeit. Natürlich auch zunehmend mangelnde Möglichkeit von Pisten abseits der großen Skigebiete. Dabei gibt es durchaus große Bemühungen und Aktionen in den Ländern, die Kinder wieder vermehrt auf Schnee zu bringen.

Kinderski Arlberg, Mogasi
TVB St. Anton am Arlberg/Wolfgang Ehn

Herbert Mandl (56) ist Leiter der Ski Austria Academy St.Christoph. Er war von 2002-2013 Cheftrainer der österreichischen Skidamen. 

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