Mach diese 6 Dinge im Skiurlaub nicht, Sven!

Mach das nicht, Sven! Mogasi

Die Zugvögel fliegen gen Süden – die Touris fliegen gen Alpen. Der alljährliche Wechsel. Und während die Kühe bereits lange von den Alpen zurück in die Täler wanderten, sind es jetzt die Wintergäste, die ihren Platz einnehmen. Die Ortschaften, die den Sommer über zum menschenleeren A der Welt mutierten, füllen sich plötzlich mit exotischen Spezies aus allen Winkeln dieser Erde. Nur eines haben die Wintergäste gemeinsam: Wenn sie auf der Piste sind, dann wollen sie verdammt noch mal mit den Locals verwechselt werden.

Jeder Schwung sitzt, der Style passt und awwwwww – wie lässig sie ihre Skier auf den Schultern tragen! „So will ich sein!“, denkt sich der deutsche Manager und steuert schnurstracks in das nächste Sportgeschäft. Sven kauft sich fette Powderskier, einen Vollvisier-Helm und knallgelbe Schützer für die Stöcke. Im Hotelzimmer angekommen bewundert er seine neu erworbenen Güter: „Ich hab den Style. Ich hab das Geld!“, entgegnet Sven seinem Gegenüber im Spiegel.

Und am nächsten Tag wundert sich Sven. Er wundert sich, warum sein Versuch, sich an die Einheimischen-Skiszene anzunähern, gescheitert ist. Alle lachen. Sven ist traurig.

Damit ihr an eurem Vorhaben nicht scheitert, der coolste Typ auf der Piste zu sein, haben wir hier ein paar Tipps.

1. Kauf dir keinen Vollvisierhelm, Sven!

Du wirst auffallen – negativ auffallen. Also tu dir den Gefallen und denk nicht mal daran, einen Vollvisierhelm zu kaufen. Wer Vollvisierhelme trägt, wird augenblicklich mit folgenden Vorurteilen assoziiert: Deutsch (zu deutsch), eine Gefahr für andere Pistenbenützer und protzig!

2. Breite Freeride-Ski?

Sven steht am Lift. Die Sonne scheint, der Powder nicht vorhanden, die Pisten steinhart – aber fette Powder-Latten! Mit breiten Freeride Ski auf der Piste rumzucarven, ist das Pendant zum Kavalierstart im Straßenverkehr. Protziger, angeberischer und nerviger geht’s nicht!

3. Keine Schützer an den Stecken, Sven!

Um eines mal klarzustellen: es gibt nur eine einzige Situation, in der an den Stecken befestigte Protektoren (meistens grell-gelb), akzeptiert werden: Du bist Rennläufer, du fährst Slalom und du trainierst an dem Tag, an dem du die Schützer an den Skistöcken hast, in den Slalom-Stangen. Trägst du die gelben, hässlichen Teile wirst du in Null-Komma-Nichts als Tourist enttarnt – No joke! Und mit Tourist ist in diesem Fall gemeint: unfähiger, inkompetenter Skigast.

4. Achte auf die Sprache, Sven!

Es wird nicht verlangt, dass du plötzlich in perfektem tirolerisch sprichst – der gefakte Dialekt wirkt sowieso immer unheimlich unauthentisch und nervig – also versuch’s nicht mal. Aaaaaaber trotzdem: Es gibt Regeln, an die man sich sprachlich halten muss. Man nennt sie auch die erweiterten FIS-Regeln und eine Missachtung führt zu augenblicklichen Konsequenzen. Hier eine Liste der Wörter, die Sven niemals in den Mund nehmen würde, wäre er ein echter Skifahrer:

  • Skier: Im mündlichen sagt man nicht einfach „Skier“. Der Plural von Ski lautet Schi und das ist Fakt! „Ich schnall’ mal meine Skier an!“- BÄHM und schon wirst du nicht mehr ernst genommen!
  • Schistiefel: Sollte sich von alleine erklären. Schischuhe! Basta!
  • Ich fahr den Berg HOCH: Nein! Wir fahren auf den Berg hinauf – wenn schon Hochdeutsch.
  • Kabinen?! Sind wir im H&M oder was? Umkleidekabinen? Was? „Gondel“ oder „Gondl“ bitte!
  • Blau. Rot. Schwarz. Nein, die Pisten sind alle weiß (oder gelb). Wir sagen: Flach. Normal. Und steil.

5. Nimm deiner Freundin die Tischdecke vom Hals, Sven!

Perfektes Skioutfit von Peak Performance und dann das: ein fetter Schal um den Hals und alles ist ruiniert. „Sven, wärst du so lieb und würdest den Wollschal deiner Freundin verstecken?“ Danke Sven!

6. Lift Smalltalk

Du redest am Lift ständig über den perfekten Carving Turn? Über den besten Ski? Und das neueste Skischuh-Modell? Dann hör auf damit. Echte Skifahrer reden nicht – sie fahren! (und lesen Mogasi Magazin)

Tirols Tourismusverbände ausgefragt: Seefeld

Seefeld Nachtaufnahme
(c) Olympiaregion Seefeld

Das Skiareal der Olympiaregion Seefeld gilt als Geheimtipp für Skigenießer und Familien. Die Lage, der Ausblick und die Pisten bieten die beste Voraussetzung für Genuss-Skitage im Herzen Tirol’s.

Was kann man in Seefeld machen, wenn man nicht Skifahren geht?

Im Winter werden täglich 147 Kilometer Winter-Wanderwege von uns geräumt – wahrscheinlich die größte Fußgängerzone der Alpen. Außerdem zählt unsere Langlauf-Loipen-Netz zu einem der Besten der Welt. Nach einem langen, sportlichen Tag lässt es sich dann vor allem in einem der vielen Wellness-Bereiche entspannen.

Welche drei Orte sollte man gesehen haben, wenn man hier Urlaub macht?

Die Rosshütte mit einem einzigartigen Ausblick, die älteste Fußgängerzone der Welt und die Casino Arena, in der 2019 die Nordische Skiweltmeisterschaften stattfinden.

Rosshütte Seefeld
(c) Olympiaregion Seefeld

Die letzten Jahre betrachtet, worauf blickt der Tourismusverband Seefeld stolz zurück?

Es wird wieder in die Region investiert – das war und ist notwendig! Die familiengeführten Hotels, die Langlaufloipen, Wanderwege, Restaurants, etc. überall wurde in den letzten Jahren fleißig investiert. Das zeigt, dass die Unternehmer an die Region glauben!

Immer weniger Kinder in Österreich lernen Ski zu fahren. Was wird dagegen unternommen?

Was wir unternehmen können ist es, den Familien den Skiurlaub wieder schmackhafter zu machen. Nichtsdestotrotz fahren Familien heutzutage im Winterurlaub nicht nur Ski, sie gehen Langlaufen, spazieren, rodeln. Es wird also wichtiger, dass man ein Angebot für die ganze Familie schafft, auch abgesehen von der Piste und da können wir punkten.

Langlaufen Seefeld
(c) Olympiaregion Seefeld

Vermieter/Hoteliers klagen über Überregulierung und hohe Steuern, gleichzeitig ist es schwierig gute Mitarbeiter für die Saisonarbeit zu finden. Inwiefern ist diese Situation bereits spürbar?

Ich höre von Hoteliers, dass es heutzutage schwieriger ist, das richtige Personal zu finden, als die passenden Gäste. Hier sollte von der Politik endlich etwas passieren, dass die vielen Familienunternehmen weiterhin in unser Land investieren. Wohlstand ist ohne Tourismus nun mal nicht möglich in Tirol.

Was sind die Ziele in den nächsten 10 Jahren?

Die Angebote und Wertschöpfung in der Region weiter zu verbessern und mehr Gäste aus dem skandinavischen Raum in unsere Region zu holen – das sind unsere klaren Ziele für die nächsten 10 Jahre.

Siehe auch Tourismusverband Ischgl ausgefragt.

Ischgl du mein Traum … Relax. If you can

Ischgl, Mogasi
© Nicolai Dan Jørgensen

Das Motto „Relax. If you can“ für Ischgl könnte treffender nicht sein. Obwohl der Spruch benutzt wird, um Gäste aus nah und fern nach Ischgl zu lotsen, sind diese eigentlich die einzigen, die hier entspannen könnten. Ischgl ist ein Dorf der Superlative. Top Skigebiet. Aprés Ski und Party Hochburg. Ibiza der Alpen. Tourismusmaschine. Top Konzerte. Höchste 4* Hotel Dichte. 16 Gault Millau Hauben. Alpen-Metropole.
1600 Einwohner verwalten über 10 000 Gästebetten. Ein Verhältnis, das seinesgleichen sucht. Dahinter steckt viel Arbeit, entspannen ist für die Ischgler daher nur selten Vokabular.

War die Gemeinde in den 1960er Jahren noch eine der Ärmsten in Österreich, ist sie heute weltbekannt. Der Dank dafür gebührt den Pionieren, wenigen externen Investoren aber vorsätzlich der Ischgler Bevölkerung. War früher aufgrund des kargen Hochtales wenig Zeit zur Entspannung, ist es heute aufgrund der vielen Gäste. Fünf Monate des Jahres steht die Gemeinde unter Strom. Am Stammtisch sind daher Tourismusthemen ganz alltäglich, neben der Jagd und der Landwirtschaft.

Vorhandenes Dorfleben

Und reden kann man mit jedem, denn im Großen und Ganzen arbeitet Ischgl seit jeher zusammen, um unseren Gästen einen erholsamen und abwechslungsreichen Urlaub zu bieten. Das zeigt sich nicht nur im Tourismus, der Land- und Forstwirtschaft, sondern auch bei den unzähligen Vereinen und Organisationen. So gibt es über 200 aktive Feuerwehrmänner, die größte Musikkapelle in Tirol, aber auch Schützen, Rettung, Bergrettung, Krampus, Fußballverein, Tennisklub, Schiclub, Landjugenden, Chöre, Theaterverein, Kulturverein, Viehzuchtvereine, Imkerverein und weitere.

Ein Grund für das vorhandene Dorfleben ist die Abwesenheit von Zweitwohnsitzen. Das oberste Ziel ist die Vermietung von Zimmern, in denen Menschen gerne ihren verdienten Urlaub verbringen. Jeder Gast soll sich wohl fühlen, Spaß haben, und das positive Gefühl aus dem Urlaub zu Hause weiterverbreiten. Nur so kann Tourismus in Ischgl funktionieren.

Laufende Investitionen

Damit sich die Gäste wohl fühlen, wird laufend investiert. Neubau, Umbau, Ausbau stehen an der Tagesordnung. Die Seilbahn schreitet dabei mit gutem Beispiel voran. So werden vorhandene Zimmer regelmäßig erneuert oder das Haus nach oben, unten oder zu den Seiten erweitert. Ställe und Privatwohnungen werden aus dem Zentrum an den Ortsrand oder die Weiler verlegt, um den Gästen die beste Lage zu ermöglichen.

Die Zusammenarbeit der Menschen, egal ob auf den Baustellen, in den Tourismusbetrieben, in der Land- und Forstwirtschaft oder in den Vereinen macht dieses Dorf zu so einem Powerhaus im Tourismus. Und davon profitieren die Gäste und Bewohner gleichermaßen.


Booking.com

Einmal Ischgl, immer Ischgl

Im Ausgleich bekommen Ischgler Gäste eine sehr lange Saison, eine Vielzahl an Veranstaltungen, ein modernes Seilbahnunternehmen, großartige Unterkünfte, bestes Essen, lange Partynächte, wunderschöne Bergerlebnisse, viel Action und Romantik und natürlich Bewegung für die ganze Familie. Dabei geht es grundsätzlich in jeder Unterkunft sehr familiär zu, was eine zusätzliche Bindung zwischen den Ischglern und ihren Gästen ermöglicht. Viele Gäste kommen daher immer und immer wieder, haben alle Jahre ihre Tische in Restaurants oder Aprés Ski Lokalen vorreserviert und buchen ihren Skikurs via Whatsapp direkt beim Skilehrer.

Diese Stammgäste teilen mit der Ischgler Bevölkerung die Liebe zum Wintersport, dem Skiort und seinen Facetten und den Menschen, die sich in Ischgl aufhalten. Diese Gäste haben im Übrigen ein ganz eigenes Motto: „Einmal Ischgl, immer Ischgl.“

Tradition

Ein traditionelles Maibaumaufstellen gibt es in Ischgl nicht, dafür hat das Saisonsende bereits Tradition, bei dem zwischen den tausenden Gästen der ganze Ort gemeinsam das Finale feiert. Die Saison wird mit einem gemeinsamen Tusch beendet, auf den eine Zeit des Durchatmens folgt, das ist die Zeit, in der die Ischgler wirklich entspannen, einen Augenblick lang.

Ischgl ist konservativ und religiös. Das Paznaun wird von unzähligen Kapellen gepflastert, der Glaube hat die Menschen in den kargen Jahren durchhalten lassen. Auch in den fetten Jahren, die wir erleben dürfen, bleiben wir am Boden und die Ischgler dem Glauben treu.

Zu Ischgl gehören auch die vielen helfenden Hände, die hier in den Saisonen arbeiten. Egal ob hinter der Schank oder davor, im Taxi oder an der Kassa, in den Wellnessbereichen oder den Küchen, auf dem Berg oder im Tal. Viele Menschen kommen aus aller Welt „auf Ischgl“, um hier zu arbeiten und sich und anderen eine Freude zu machen.

Entspannen können in Ischgl nur wenige, ein Traum ist es trotzdem.

 

Pistenskitouren – Was muss ich beachten?

Skitouren

Pistenskitouren sind eine einfache und unkomplizierte Methode, über den Winter fit zu bleiben, sich in der frischen Luft zu bewegen und das, ohne sich alpinen Gefahren wie zum Beispiel Lawinen auszusetzen. Hier gibt es hier ein paar Infos, die euch den Einstieg in das Thema Skitouren auf Pisten erleichtern.

FIS Alpine Regeln

Die 10 Gebote für Skifahrer. Auch wenn wir uns bei Pistenskitouren aufwärts bewegen, gelten die allgemeinen Regeln der FIS Alpine. Halten wir uns an diese, machen wir bereits vieles richtig. Halten wir uns an die FIS Regeln wird das Miteinander mit anderen Wintersportlern einfacher. Hier geht’s zu den 10 Pistenregeln.

Wo steige ich auf?

Prinzipiell bewegen wir uns nur am Pistenrand, wenn wir Touren gehen – niemals in der Mitte der Piste. Die Piste sollte außerdem nie gekreuzt werden. Falls es doch nicht anders geht: bitte möglichst rasch queren, einzeln und nur an einer gut einsehbaren Stelle. Wenn eine Skiregion eine eigene Aufstiegsspur zur Verfügung stellt, ist diese zu benützen. Außerdem bitte vorher erkundigen, ob das Aufsteigen denn erlaubt ist.

Wann steige ich auf?

Da wir uns beim Pisten-Touring keiner alpinen Gefahr aussetzen, ist es eigentlich zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich. Bei einer normalen Skitour im Gelände empfiehlt es sich gleich morgens zu starten, da im Laufe des Tages die Lawinengefahr ansteigen kann – vor allem durch die Sonneneinstrahlung.

ACHTUNG Seilwinde: Bei einer gesperrten Piste, welche von einem Pistengerät mit einer Winde befahren wird, herrscht Lebensgefahr. Die Info, ab wann Pisten gesperrt sind und wie lange der sichere Aufstieg und die sichere Abfahrt möglich sind, erhält man im Infobüro der Seilbahnen.

Pistentour.com ist nützlich für den Raum Tirol, um einem Überblick zu erhalten für die besten Abende im Winter, wo es gefahrlos und legal möglich ist, Pistenskitouren zu gehen.

Sicherheit und Sichtbarkeit

Einige Skifahrer sind neugierig oder schätzen ihr Können falsch ein und ziehen ihre Schwünge so, dass sie sehr knapp an den Pistenrand und somit an eventuelle Tourengeher herankommen. Durch Situationen wie diese kann es durchaus auch beim Skitourengehen zu Zusammenstößen kommen – das Tragen eines Helms wird daher empfohlen. Viele Hersteller bieten mittlerweile aufstiegsorientierte, daher besser belüftete und leichtere Helme an.

Falls ihr nach der Arbeit noch eine Tour auf eine Hütte unternehmen wollt, denkt an eure Sichtbarkeit. Für eure Abfahrt braucht ihr eine Stirnlampe, um die Piste bei Dunkelheit zu beleuchten. Bei der Farbwahl eurer Kleidung gilt die selbe Regel wie im Straßenverkehr: Schwarze Kleidung in der Dunkelheit sollte vermieden werden, grelle Farben hingegen erhöhen die Sichtbarkeit. Die Outdoor-Branche stellt bereits Ausrüstung und Tourenkleidung her, die mit fluoreszierenden Materialien und Reflektorstreifen versehen werden, um selbst in der Dunkelheit erkannt zu werden.

Unter Berücksichtigung der oben genannten Punkte, steht einer Pistenskitour nichts im Wege. Kennt ihr weitere Tipps, die das Skitourengehen erleichtern, sicherer machen oder zu mehr Spaß führen?

Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst Tirol: „Das Grundprinzip muss lauten: Passe deine Tour den Verhältnissen an.“

Patrick Nairz und Rudi Mair, Mogasi
Patrick Nairz und Rudi Mair © Thomas Ebert

Patrick Nairz arbeitet beim Lawinenwarndienst in Tirol. Er gibt uns hilfreiche Tipps im Umgang mit den gefährlichen Situationen, die der Schnee so mit sich bringen kann.

Mogasi: Wer steckt hinter dem Begriff Lawinenwarndienst Tirol? Wie viele Leute seid ihr, wie sieht die Organisation aus?

Patrick Nairz: Hinter dem Deckmantel Lawinenwarndienst steht eine kleine motivierte Truppe des Landes Tirol. Unsere Aufgabe ist eine sehr interessante und verantwortungsvolle. Für die Lawinenvorhersage sind derzeit zwei Lawinenprognostiker, für das Messnetz ein Techniker angestellt. Unterstützt werden wir von zwei halbtags beschäftigten Sekretärinnen sowie ständig wechselnden Praktikanten und Zivildienern.

Mogasi: Worin besteht die Hauptaufgabe des Lawinenwarndienst in Tirol?

Patrick Nairz: Unsere Arbeit ist darauf aufgebaut, Lawinenunfälle so gut es geht zu vermeiden. Damit uns das gelingt, müssen wir uns ein realitätsnahes Bild über die in Tirol herrschende Lawinengefahr verschaffen. Dies gelingt wiederum nur, wenn wir uns intensiv mit dem Aufbau und der Entwicklung der Schneedecke während des gesamten Winters beschäftigen. Die Information, die wir sammeln, muss im nächsten Schritt verständlich aufbereitet und in Folge an den Kunden gebracht werden.

Viel Zeit verschlingt auch unser Bestreben Arbeitsabläufe zu optimieren, Modelle zu testen, sich an Projekten zu beteiligen oder beispielsweise europaweite Entwicklungen mitzutragen. Zudem engagieren wir uns bei diversen Aus- und Fortbildungen. Kurz: Wir wollen immer besser und professioneller werden!

Patrick Nairz, Rudi Mair, Schneeprofil, Mogasi
Patrick Nairz und Rudi Mair bei der Arbeit © Thomas Ebert

Mogasi: Wie hoch ist das Arbeitspensum im Winter?

Patrick Nairz: Im Winter ist Hochsaison. Das wirkt sich auch auf unsere Arbeitszeit aus. Das Arbeitspensum ist meist hoch, hängt aber natürlich auch von der Situation ab. Wenn man den Lawinenlagebericht erstellt, sitzt man spätestens um 06:00 Uhr im Büro. Hängt man danach noch einen Außendienst an, was mehrmals die Woche der Fall ist, kommt einiges an Zeit zusammen. Diese können wir im Sommer abbauen.

Mogasi: Welche Faktoren sind zur Ermittlung der Lawinengefahr ausschlaggebend?

Patrick Nairz: Die Lawinengefahr kann nicht exakt gemessen werden, es gibt jedoch objektive Kriterien, mit Hilfe derer sich die Gefahr bestimmen lässt: Als Lawinenwarner muss man sich immer folgende Fragen stellen: Wie stabil ist die Schneedecke? Wie leicht lassen sich Lawinen auslösen? Wie verbreitet sind die Gefahrenstellen innerhalb einer Region? Mit welchen, wie vielen und wie großen Lawinen muss ich rechnen? Man erkennt daran, dass die Gefahr eine Wahrscheinlichkeit angibt. Je höher die Gefahr, desto wahrscheinlicher ist es, dass Lawinen ausgelöst werden könnten oder sich gar selbst auslösen.

Mogasi: Welche Umstände erschweren eure Arbeit beim Lawinenwarndienst?

Patrick Nairz: Wir beschäftigen uns mit einem sehr komplexen und zudem öffentlichkeitswirksamen Thema. Dies kann mitunter recht kontroversielle Diskussionen mit sich bringen, bei denen mitunter Emotionen und Unwissen vor Fakten rücken.

Die meisten Lawinenereignisse treten bei Triebschnee- bzw. Altschneeproblemen auf.

Mogasi: Welche Regeln sollte jeder Wintersportler im freien Skiraum befolgen?

Patrick Nairz: Wir plädieren für eine möglichst umfassende Tourenplanung und flexibles Verhalten. In Tirol sind wir in der glücklichen Lage, dass wir ein sehr vielschichtiges Gelände haben, das von einer sanften Hügellandschaft bis zu schroffen Berggebieten reicht. Da gibt es bei nahezu allen Verhältnissen Möglichkeiten, unterwegs zu sein. Das Grundprinzip muss lauten: Passe deine Tour den Verhältnissen an. Daran knüpfen u.a. auch die von den alpinen Vereinen eingeführten Strategien an, die in Kombination mit Standardmaßnahmen zu einer deutlichen Risikoreduktion führen. Wichtig erscheint uns immer auch eine gewisse Verzichtsbereitschaft.

Lawine, Mogasi
Lawine, Silleskogel ©LWD Tirol

Mogasi: Wo finde ich den Lawinenlagebericht und wie weiß ich ihn zu verstehen?

Patrick Nairz: Wir bedienen inzwischen praktisch alle verfügbaren Informationskanäle, um den Lawinenlagebericht zu verbreiten. Eine Übersicht findet man auf unserer Webseite auf lawine.tirol. Besonders beliebt sind u.a. unsere Apps oder aber WhatsApp.

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Lawine.tirol Lawinenlagebericht

Wir versuchen den Lawinenlagebericht so verständlich wie möglich zu verfassen. Europaweit folgen wir zudem einer einheitlichen Struktur: Wichtiges, leicht Erfassbares voran! Verständnisfördernd ist unser Blog, in dem die aktuellen Bedingungen bildhaft wiedergegeben werden. Und wer es ganz genau wissen möchte: Die europäischen Lawinenwarndienste haben ein Glossar, in dem Fachbegriffe leicht verständlich abgerufen werden können. Links zu dem Glossar finden sich in der Regel auf den Seiten der Lawinenwarndienste, fix aber auf der europäischen Seite unter www.lawinen.org.

Durchschnittlich sterben während eines Winters 12 Personen durch Lawinenunfälle.

Mogasi: Wie viele Lawinenunfälle passieren in Tirol jährlich?

Patrick Nairz: Wir beziehen uns auf die tödlichen Unfälle. Durchschnittlich sterben während eines Winters 12 Personen. Betrachtet man die relative Anzahl an Todesopfern (gemessen an der Anzahl an Wintersportlern), so erkennen wir einen Abwärtstrend.

Mogasi: Die Lawinengefahr wird in 5 Stufen unterteilt, die meisten Lawinenunfälle passieren bei Stufe 3. Warum ist das so?

Patrick Nairz: Das Gefahrenstufensystem ist nicht linear, sondern exponentiell. Auf Deutsch: Die Anzahl an Gefahrenstellen verdoppelt sich in etwa von Gefahrenstufe zu Gefahrenstufe. Bei Stufe 3 gibt es somit bereits genügend „gespannte Mausefallen“, wo Lawinen ausgelöst werden können. Zudem sind die Gefahrenstellen nicht immer offensichtlich (d.h. unter einer trügerisch weißen Schneeoberfläche finden sich Schwachschichten, die man von außen nicht erkennt). Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit einer Lawinenauslösung klarerweise erhöht. Bei Stufe 4, also bei großer Gefahr wird die Gefahr dann auch für den Laien offensichtlicher, die Wintersportler dadurch auch defensiver. Oft erschweren dann auch Schneefall und Wind das Vorwärtskommen im Gelände.

Mogasi: Welche Gefahr wird im freien Skiraum häufig unterschätzt? Bzw. was ist DIE klassische Falle in die die meisten Menschen die sich in den freien Skiraum begeben tappen?

Patrick Nairz: Wenn wir uns die Statistik seit Einführung der Lawinenprobleme bzw. Lawinengefahrenmuster anschauen, so fällt auf, dass die meisten Lawinenereignisse bei Triebschnee- bzw. Altschneeproblemen auftreten. Triebschneeprobleme sind in der Regel relativ leicht zu erkennen. Da müsste nicht so viel passieren. Beim Altschneeproblem handelt es sich hingegen zeitweise um eine sehr heimtückische Angelegenheit. Hier gilt der Grundsatz, möglichst defensiv unterwegs zu sein, bzw. nach Möglichkeit den bekannten Gefahrenbereichen auszuweichen.

Mogasi: Ab welcher Größe sind Lawinen/Schneebretter/Rutsche gefährlich/tödlich?

Patrick Nairz: „Bereits eine Wanne voll Schnee kann dir das Leben nehmen.“ Dieses alte Schweizer Sprichwort sagt eigentlich alles aus.

Mogasi: Passieren viele Unfälle auch auf geführten Touren mit Berg- oder Skiführern?

Patrick Nairz: Experten haben am ehesten ein Problem mit dem Altschneeproblem. Dies spiegelt sich in der Statistik wieder.

Mogasi Skitour
© Nicolai Dan Jorgensen

Mogasi: Freeriden und Skitouren sind derzeit sehr populär. Wie steht der Experte dazu?

Patrick Nairz: Da wir aus demselben Holz geschnitzt sind, sehen wir das natürlich positiv. Besser, man verbringt seine Freizeit im Freien, als vor dem Computer… Der gewaltige Trend zum Freeriden und zu Skitouren hat zusätzlich auch noch den positiven Effekt, dass gerade im Nahbereich von Skigebieten das Gelände den ganzen Winter über ständig „niedergebügelt“ wird. Dies wirkt sich in der Regel günstig auf den Schneedeckenaufbau aus – großflächige Schwachschichten werden dadurch häufig zerstört.

Mogasi: Sind Konsequenzen aufgrund der Popularität bereits spürbar?

Patrick Nairz: Wenn das Unfallgeschehen angesprochen wird, so lässt sich von unserer Seite noch kein klarer Trend ablesen. Das hat vermutlich auch mit der gerade erwähnten Frequentierung diverser Routen zu tun.

Mogasi: Wie können Freerider ihren geliebten Sport sicher ausüben?

Patrick Nairz: 100% Sicherheit gibt es in keinem Lebensbereich. Durch vernünftige Planung, also gute Information, situationsangepasstes Verhalten, richtige Ausrüstung und im Zweifel Verzicht kann man ein alter Freerider werden.


Patrick Nairz (37) aus Innsbruck ist Stellvertrender Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol und hat zusammen mit Rudi Mair das Praxis-Handbuch „lawine.“ geschrieben.

Der Leiter der Ski Austria Academy St.Christoph – Herbert Mandl

Ski Austria Academy, Mogasi

Herbert Mandl leitet die Ski Austria Academy in St. Christoph. Für Mogasi hat er Fragen zur Skilehrerausbildung beantwortet und er erklärt, warum ihn Stephan Eberharter so beeindruckt hat.

Mogasi: Als Damen Trainer hast du viel erreicht 15 Goldmedaillen gehen unter anderem auf dein Konto für Österreich, wie oft denkst du an die Zeiten zurück? Hat es dich jemals losgelassen?

Herbert Mandl: Ich denke immer gerne an diese Zeit zurück. Es war mein Leben und eine sehr schöne Zeit. Ich bin stets gedanklich mit dabei, doch es gibt neue Herausforderungen.

Herbert Mandl, Mogasi
(c) Herbert Mandl

Speed Spezialisten gelingt es vielleicht wieder näher dran zu bleiben.

Mogasi: Du bist nach deiner Tätigkeit beim ÖSV in die Ski Austria Academy gewechselt und durftest seitdem viele großartige Skisportler zur Meisterstufe hinführen. Dabei gibt es sicherlich auch einige Anekdoten?

Herbert Mandl: Natürlich ist das Ausbildungswesen etwas anderes, doch grundsätzlich die Basis für eine erfolgreiche Trainertätigkeit. Fast alle Coaches haben ihre Ausbildung in St. Christoph gemacht. Es ist trotzdem interessant zu verfolgen, welch unterschiedliche Charaktere und Typen ich in der Ausbildung erleben darf.

Mogasi: Welcher Sportler oder welche Sportlerlin hat dich am meisten beeindruckt?

Herbert Mandl: Stephan Eberharter, es ist großartig, wie er sich nach Verletzungen und Erfolgslosigkeit wieder an die Spitze zurückgekämpft hat und seine Menschlichkeit bewahrt hat.

Mogasi: Was sagst du zur Veränderung des Radius bei den Herren im Weltcup von 35 auf 30 meter?

Herbert Mandl: Vom Verletzungsrisiko ist es für mich nicht ganz nachvollziehbar. Die Veränderung macht es für viele wieder etwas leichter. Vor allem Speed Spezialisten gelingt es vielleicht wieder näher dran zu bleiben. Ein größerer Radius erfordert mehr Training und präzisere Technik, um vorgegebene Richtungsänderungen zu meistern.

Mogasi: Wie unterscheidet sich das Bundesportheim zu einer „normalen“ Skischule?

Herbert Mandl: Die Ski Austria Academy ist eine reine Ausbildungsstätte, das heißt unsere Hausgäste sind vorwiegend zum Zwecke der Aus- und Weiterbildung für Ski oder Snowboard bei uns. Dabei handelt es sich um Personen die ein Ski Austria Academy Camp, Skilehrer- und Skitrainerausbildungen, universitäre Ausbildungen sowie Skiausbildungen der pädagogischen Anstalten, Schulskikurse oder Kongresse besuchen.

 

Mogasi: In wie fern ist die Ski Austria Academy mitverantwortlich für die Lehrpläne für Skilehrer/Trainer?

Herbert Mandl: Für die Lehrpläne der Skilehrerausbildung ist Snowsport Austria und die BSPA Innsbruck verantwortlich. Die Trainerausbildung wird vom Österreichischen Skiverband in Zusammenarbeit mit der BSPA Innsbruck abgewickelt. Wir versuchen uns natürlich auch einzubringen.

Mogasi: Wie wichtig ist der Standort Arlberg, die Wiege des alpinen Skilaufs, heute?

Herbert Mandl: Ich sehe den Standort Arlberg nach wie vor sehr wichtig, da es den Skisport auch im hochalpinen Gelände und in seiner ganzen Vielfalt ermöglicht.

Arlberg Freeride, Mogasi
TVB St. Anton am Arlberg/Josef Mallaun

 

Mogasi: Wo siehst du Entwicklungsmöglichkeiten für den Skilauf?

Herbert Mandl: Technik und Material werden sich immer wieder gegenseitig beeinflussen, wobei sicher für eine bestimmte Technik entsprechendes Material notwendig ist.

Mogasi: Was können andere Nationen von Österreich lernen?

Herbert Mandl: Die gegenseitige Beobachtung bringt die nötige Inspiration und Motivation sich weiter zu entwickeln.

Es gibt ein überaus großes Angebot für die Kids, Technologisierung, Wohlstand und Bequemlichkeit.

Mogasi: Skilehrer, Trainer, Ausbildungsleiter – wenn du die heutigen Ausbildungen siehst, wie stark haben sich diese im Laufe der Jahre gewandelt?

Herbert Mandl: Natürlich haben sich die Ausbildungen geändert. Sie sollten sich ja auch den veränderten Bedingungen, sei es Material oder Pistengegebenheiten, gerecht werden.

Mogasi: Geht in Österreich der Fokus auf die Alpinen zu Lasten der Buckelpiste bzw. des Snowboardens?

Herbert Mandl: Ich denke auch in Österreich verzeichnen wir einen starken Trend zum „off piste“ Fahren, wo auch Buckelpiste dazugehört. Auch Snowboard entwickelt sich stark Richtung Freeride und Park.

Mogasi: Wie sieht es allgemein mit dem Skinachwuchs aus?

Herbert Mandl: Der Skinachwuchs leidet natürlich auch stark unter den Zeichen der heutigen Zeit. Es gibt ein überaus großes Angebot für die Kids, Technologisierung, Wohlstand und Bequemlichkeit. Natürlich auch zunehmend mangelnde Möglichkeit von Pisten abseits der großen Skigebiete. Dabei gibt es durchaus große Bemühungen und Aktionen in den Ländern, die Kinder wieder vermehrt auf Schnee zu bringen.

Kinderski Arlberg, Mogasi
TVB St. Anton am Arlberg/Wolfgang Ehn

Herbert Mandl (56) ist Leiter der Ski Austria Academy St.Christoph. Er war von 2002-2013 Cheftrainer der österreichischen Skidamen. 

Tirols Tourismusverbände ausgefragt: St. Anton am Arlberg

Entstehung des alpinen Skilaufs

Das Tiroler Bergdorf St. Anton am Arlberg mit seinen 2.470 Einwohnern und den Nachbarorten Pettneu, Flirsch und Strengen wird höchsten Ansprüchen gerecht und hat sich dabei viel von seiner Ursprünglichkeit und seinem traditionellen Charme bewahrt. Urlauber in St. Anton am Arlberg schätzen die alpine Gemütlichkeit auf 1.300 Metern Höhe genauso wie die Gastfreundschaft und Internationalität. Ein Bergdorf, traditionell und modern zugleich, mit der Natur einer gigantischen Gipfelwelt und den Annehmlichkeiten eines weltläufigen Ferienorts.

Welche 3 „Sachen“ sollte man gesehen haben, wenn man hier Urlaub macht?

  • Die wunderschöne Aussicht von der Valluga. Bei klarer Sicht können die Berggipfel von 5 Ländern gesehen werden (Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Liechtenstein).
  • Das Museum St. Anton bietet der Skigeschichte breiten Raum. Von Pionieren wie Hannes Schneider, bis hin zu modernen Skilegenden wie Karl Schranz oder Mario Matt bietet das Museum St. Anton besondere Einblicke in die Entwicklung des Skisports.
  • Das mittlerweile legendäre alpine Skirennen „Der Weisse Rausch“ zieht jedes Jahr Tausende Wintersportler aus aller Welt nach St. Anton am Arlberg.

Worauf kann der Tourismusverband St. Anton am Arlberg stolz sein, in den letzten Jahren erreicht zu haben?

Ab der Wintersaison 2016/17 erleben Skifreunde in St. Anton am Arlberg und Umgebung eine kleine Sensation: Zwei der weltweit bekanntesten österreichischen Skigebiete werden eins. Die an St. Anton bisher nur über eine Straße angebundenen Orte Lech, Zürs sowie Schröcken und Warth sind dank neuer Bergbahnen nun auch per Ski oder Snowboard erreichbar. Mit 88 Liften & Bahnen, 305 Kilometer markierten Abfahrten und 200 km Varianten im freien Gelände entsteht durch den Zusammenschluss das größte zusammenhängende Skigebiet Österreichs, Nummer fünf weltweit. Das bequeme Hin- und Herschaukeln entlastet umliegende Ortschaften und die Umwelt. Die Wintersportregion erwartet kürzere Anreisezeiten und täglich 120 Busfahrten weniger zwischen Zürs, Stuben und der Alpe Rauz.

Panoramakarte Skigebiet Arlberg
(c) http://www.flexenbahn.ski/presse.html

Die Dimension des komplett verbundenen Skigebiets erleben Urlauber am eindrucksvollsten auf dem neu konzipierten „Run of Fame“. Mit 85 Abfahrtskilometern und 18.000 Höhenmetern umfasst die Tour das gesamte Gebiet vom südlichsten Punkt in St. Anton/Rendl bis zum nördlichsten in Warth. Neues Arlberg-Drehkreuz ist die Talstation Alpe Rauz, wo mit der Flexen- und der Albonabahn II zwei neue Liftanlagen eröffnen. Der Einstieg ist dank entsprechender Infopoints und Markierungen beinah überall möglich. Dazu erinnern „Run of Fame“-Sterne an große Arlberger Skilegenden wie Hannes Schneider, Karl Schranz oder Mario Matt. Ihnen ist die Strecke gewidmet.

Was kann man in und um St. Anton am Arlberg machen, wenn man nicht Skifahren geht?

  • mit dem Pferdeschlitten eine Runde durch St. Anton drehen oder ins romantische Verwalltal fahren.
  • Rodelspaß – bis in die Nacht – haben. Das rasante Vergnügen auf der vier Kilometer langen Rodelbahn vom Gampen bis ins Tal dauert etwa 10 bis 15 Minuten und führt über 500 Höhenmeter. Zudem befinden sich Naturrodelbahnen in Schnann (200 m), in Flirsch (1 km) sowie in Strengen (1 km).
  • Langlaufen auf 40 km gespurten Loipen
  • eine Winterwanderung ins zauberhafte Verwalltal oder nach Nasserein und St. Jakob genießen
  • eine Fackelwanderung ins Verwalltal buchen
  • einen Tandemflug mit dem Paragleiter vom Kapall (2.300 m) nach St. Anton am Arlberg erleben. Reservierungen bei Simon Penz
Museum St. Anton am Arlberg
TVB St. Anton am Arlberg
  • Europas höchstgelegene Konzert- und Kunsthalle arlberg1800 in St. Christoph besuchen und aus dem vielfältigen Kunst- und Musikangebot wählen. Ein beeindruckendes Kulturzentrum, wo sich Klassik, Jazz- oder Pop-Konzerte mit Themenwochen und Workshops abwechseln.
  • Sport treiben im multifunktionalen Sportzentrum arl.rock: Tennis, Squash, Kegeln, Klettern, Bouldern
  • entspannte Stunden im ARLBERG-well.com mit Hallenbad, Freischwimmbecken, Saunalandschaften und verschiedenen Fitnesseinrichtungen verbringen. Auch der Wellnesspark Arlberg-Stanzertal bietet jede Menge Schwimmvergnügen und Wellness an
  • sich in mehr als 90 Restaurants kulinarisch verwöhnen lassen

Der Gesetzeshüter der Berge – Stefan Jungmann

Lawineneinsatz Alpinpolizei

Der Berg- und Skiführer Stefan Jungmann ist Leiter der Alpinpolizei Landeck. Er erklärt uns, wie man Alpinpolizist wird und wie seine alltäglichen Aufgaben aussehen. 

Mogasi: Wie sieht die Ausbildung zum Alpinpolizist aus?

Stefan Jungmann: Nach der Grundausbildung zum Polizisten kann man sich bei Interesse zum Spezialbereich „Alpin“ melden. Dort gibt es dann mehrere Ausbildungsstufen vom Alpinist zum Hochalpinist bis hin zum Polizeibergführer. Bei Bedarf kann man auch zum Flightoperator beim Polizeihubschrauber Libelle sowie zum staatlich geprüften Schilehrer ausgebildet werden. Die Ausbildung umfasst eine Schiausbildung, einen Schitourenkurs im hochalpinen Gelände, eine Fels- und eine Eisausbildung, sowie Ausbildungen in Spezialbereichen wie Canyoning.

Mogasi: Was fällt in das Aufgabengebiet der Alpinpolizei?

Stefan Jungmann: Wir sind für die Einhaltung der Gesetze im Alpinen Bereich zuständig: Erste allgemeine Hilfeleistung, Gefahrenerforschung und Abwehr, Suche/Fahndung nach abgängigen Personen, Untersuchung von Unfällen und Prüfung auf strafrechtliche Relevanz und Unfallforschung. Nach Unfällen in den Bergen müssen wir den zuständigen Behörden (BH, Staatsanwaltschaft, u.a.) einen entsprechenden Unfallbericht vorlegen.

Bei der Polizei sollten alle Unfälle mit Verdacht auf Fremdeinwirkung gemeldet werden.

Mogasi: Wie sieht die Organisation und Fortbildung bei der Alpinpolizei aus?

Stefan Jungmann: In jedem Bezirk gibt es eine Alpine Einsatzgruppe. Die Mitglieder versehen ihren Dienst auf einer Polizeiinspektion und werden bei Bedarf im Alpindienst eingesetzt und bei Unfällen im Gelände zur Erhebung dieser herangezogen. Die Mitglieder der Einsatzgruppen haben jährlich je 4 Tage Fortbildung im Winter und Sommer sowie zusätzlich 5 Übungstage individuell. Alle 3 Jahre werden sie zu Fortbildungskursen auf Landesebene einberufen.

Verletztenbergung, Unterstützung der BergrettungMogasi: Was ist dein Einsatzgebiet bei der Alpinpolizei?

Stefan Jungmann: Mein Einsatzgebiet ist der politische Bezirk Landeck.  

In der Ausbildung bin ich Tirol bzw. österreichweit, aber auch international, beispielsweise in Aserbaidschan, Georgien, Montenegro, Spanien, Italien und den Niederlanden unterwegs.

Mogasi: Inwiefern sind die Alpinpolizei und die Polizei verzahnt?

Stefan Jungmann: Die Alpinpolizisten haben dieselbe Ausbildung wie unsere Kollegen auf den Polizeiinspektionen und auf der Straße und versehen dort auch ihren Dienst. Wir haben nur für das alpine Gelände eine Spezialausbildung. Ausgenommen ist der Alpine Einsatzleiter, der nur mehr Alpindienst verrichtet und auf dem Bezirkspolizeikommando angesiedelt ist.

Die meisten Unfälle passieren durch Selbstüberschätzung, fehlende Kondition, schlechten gesundheitlichen Zustand, Fehlbeurteilung einer Situation oder Wetterlage und Ausrüstungsmangel.

Mogasi: Wo und wann hast du die meisten Einsätze?

Stefan Jungmann: Im Winter haben wir in den Schigebieten mit Kollisionen und vereinzelt Lawinen die meiste Arbeit. Im Sommer hingegen sind es Wander-, Flug- und Kletterunfälle, die uns fordern.

Mogasi: Bist du im Dienst am Berg bewaffnet?

Stefan Jungmann: Wenn wir im Alpindienst unterwegs sind, führen wir auch unsere Waffen (Pistole, Pfefferspray, Handfesseln) mit. Während der Ausbildung sind wir nicht bewaffnet.

Mogasi: Welche Art von Unfällen sollte man euch melden und an wen wendet man sich? 

Stefan Jungmann: Bei der Polizei sollten alle Unfälle mit Verdacht auf Fremdeinwirkung gemeldet werden. Sobald mehrere Personen beteiligt sind, der Unfall aufgrund einer Gefahrenquelle vor Ort (Wege, Brücken, Steinschläge, etc.) passierte, aber auch wenn der Vorfall im Beisein einer verantwortlichen Personen (Bergführer, Schiführer, Schilehrer, etc.) geschah, sollte man die Alpinpolizei einschalten. Am besten eignet sich der Euro-Notruf 112, dort erreicht man immer die zuständige Bezirksleitstelle der Polizei. Dieser Notruf funktioniert auch dann, wenn man mit dem Handy keinen Netzempfang hat. 

Mogasi: Was sind die häufigsten Unfallursachen?

Stefan Jungmann: Die meisten Unfälle passieren durch Selbstüberschätzung, fehlende Kondition, schlechten gesundheitlichen Zustand, Fehlbeurteilung einer Situation oder Wetterlage und Ausrüstungsmangel.

Unfallerhebung nach Lawinenunfall


Stefan Jungmann, 52, aus Ischgl ist Leiter der Alpinpolizei Landeck, Berg- und Skiführer und Extrembergsteiger. Mehr über Stefan im zweiten Teil.

 

 

Tirols Tourismusverbände ausgefragt: Paznaun – Ischgl

Paznaun - Ischgl, mogasi
Stimmung beim Saisonsopening in Ischgl

Der Winter steht vor der Tür, weshalb wir in unserer Reihe „Tirols Tourismusverbände“ den TVB Paznaun – Ischgl vorstellen wollen. Unsere Fragen umfassen das touristische Angebot, die Zusammenarbeit der Betriebe aber auch ein Ausblick in die Ziele der Region. Im Laufe des Winters werden wir die weiteren Tourismusverbände vorstellen, das Paznaun hat für uns Heimrecht und geht mit Startnummer 1 ins Rennen.

Das Kulinarische Angebot sucht seinesgleichen

Ischgl ist zu einer Hochburg der Kulinarik aufgestiegen, 7 Haubenrestaurants mit insgesamt 16 Hauben verzaubern garantiert jeden Gaumen:

  • Paznauner Stube – Hotel Trofana Royal: Gault Millau: 3 Hauben; A La Carte: 5 Sterne
  • Stüva – Hotel Yscla: Gault Millau: 3 Hauben; A La Carte: 5 Sterne
  • Schlossherrenstube – Hotel Romantica: Gault Millau: 3 Hauben; A La Carte: 4
    Sterne
  • Stiar – Gault Millau: 2 Hauben; Guide A La Cart: 4 Sterne
  • Heimatbühne – Hotel Trofana Royal: Gault Millau: 2 Hauben; A La Carte: 3 Sterne
  • Fliana Gourmet – Hotel Fliana: Gault Millau: 2 Hauben; A La Carte: 3 Sterne
  • Lucy Wang: Gault Millau: 1 Haube;
Paznaun - Ischgl Kulinarik
Die Spitzenköche in Ischgl

Ab diesem Jahr darf Ischgl dank dieser herausragenden Leistungen voller Stolz die höchste Haubendichte Tirols feiern.

Was machen Gäste im Paznaun, die nicht Skifahren?

Im Paznaun wird auch abseits der Pisten vieles geboten, Langeweile gibt’s nicht: Romantische Winterwanderungen, Candlelight-Dinner in den besten Restaurants der Alpen, Luxuriöse SPA Anlagen, märchenhafte Spielplätze, beschneite Langlaufloipen und vieles mehr. Vom Informativen Museum bis hin zum Adrenalin-kick für Wagemutige ist hier alles dabei:

  • Alpinarium Galtür – für alle die mehr über die Region erfahren wollen
  • Kutschenfahrten
  • Eislaufplätze in Galtür, See und Ischgl
  • Ischgl Skyfly – die Talfahrt für Adrenalin-Junkies
  • Paragleiten – Paznaun – Ischgl von oben Erleben
  • Demoshows der Skischulen in Ischgl und Galtür
  • UND VIELES MEHR: Ischgl

Was sind die Kernmärkte des Paznaun?

Die drei Hauptkernmärkte des Paznaun sind Deutschland (51,27%), Niederlande (10,03%) und die Schweiz (7,66%) sowohl im Winter als auch im Sommer.

Was sind die Ziele für die nächsten 10 Jahren?

Die Ziele der Tourismusregion Paznaun – Ischgl sind weitere
Investitionen im Skigebiet und Innerorts. Darüber hinaus wird auch eine Erweiterung der
Qualitätsoffensive angestrebt.

Wie ist das Zusammenspiel zwischen dem Tourismusverband und Vermieter?

Aufgrund der Tourismusintensität und der Vielzahl an Vermietern herrscht reger bis sehr intensiver Austausch. Zukünftige gemeinsame strategische Umsetzungen zwischen Vermieter und Tourismusverband, sowie regelmäßiger Kommunikationsaustausch spielen eine wichtige Rolle um die Zusammenarbeit zu erweitern.

Worauf kann der Tourismusverband Paznaun – Ischgl stolz sein, in den letzten Jahren erreicht zu haben?

  • Konstante Steigerung der Nächtigungszahlen, sowohl im Winter als auch im Sommer
  • Übersichtliche und stets aktuelle Websites hinsichtlich buchbarer Angebote und Social Media (Facebook, Instagram, Youtube, etc.)
  • Neue Produkte: Silvretta Card all inclusive (Sommergästekarte), High-Bike Testcenter
    (Motorradtestcenter), Schmugglerrunde (Beste Skirunde 2017)
  • Organisation von Events mit stetig wachsenden Besucher- bzw. Teilnehmerzahlen, sowie
    eine Steigerung der Medienpräsenz.
  • Unterschiedliche Entertainmentangebote für verschiedene Urlaubstypen
  • Präparierung von Wanderwegen (Sommer und Winter) und Langlaufloipen
  • Einzigartige Kernkompetenzen
  • Positionierung und Erweiterung der kulinarischen Angebote
  • Förderung der Qualitätsverbesserung

In welchem Bereich will sich Paznaun – Ischgl verändern/verbessern?

Der Tourismusverband Paznaun – Ischgl will Qualitätsverbesserung des Entertainmentangebotes und des Infrastrukturbereich erreichen. Weiters wird auch die Förderung des touristischen Dienstleisterangebots bzw. Servicebereichs angestrebt.

Immer weniger Kinder in Österreich lernen Ski zu fahren. Was wird dagegen unternommen?

Attraktive Angebote für Familien wie der „Ski Hit Skipass“ in See sind hier von größter Wichtigkeit. Darüber hinaus sind Aktionen mit Schulen und auch Kindergärten nicht außen vor zu lassen. Die gemeinsame Umsetzung von kinderfreundlichen Projekten mit Skischulen der Region, wie zum Beispiel „Spielplatz Schnee“ im Silvapark Galtür helfen dabei, dass Kinder Skifahren spielerisch erlernen und das Erlebte somit in positiver Erinnerung bleibt.

 Kinderskikurse Paznaun - Ischgl, Mogasi

Die Gesamtzahl der Skifahrer stagniert seit langer Zeit  und der Wettbewerb ist hart. Was zeichnet Paznaun – Ischgl in diesem Wettkampf aus?

Durch die klare, strategische Positionierung der Marken sowie des Angebots erschafft das Paznaun eine unverwechselbare Wahrnehmung am Markt, somit wird hier eine Differenzierung zu anderen Regionen erreicht.

Unternehmer klagen über Überregulierung und hohe Steuern, gleichzeitig ist es schwierig, gute Mitarbeiter für die Saisonarbeit zu bekommen. Welche Auswirkungen sind bereits zu spüren von dieser Situation?

Für Betriebe wird es immer schwieriger gut ausgebildetes inländisches Fachpersonal zu finden, wodurch ein schlechtes Branchenimage entstehen kann. Aber auch Probleme bei der Betriebsübernahme sind bereits spürbar.

Wie viel Prozent der Buchungen in deiner Region werden über das Buchungsportal des Tourismusverbandes getätigt? 

Es werden ca. 4 % über das kostenlose Buchungsportal des Tourismusverbandes abgewickelt. Genauso viele, wenn nicht mehr über weitere Portale wie zum Beispiel booking.com, Expedia und HRS. Wir sind jedoch in der glücklichen Lage, dass der Großteil der Buchungen über die Vermieter direkt abgewickelt wird. Zudem gibt es sehr viele Stammgäste, die Jahr für Jahr bei ihren Vermietern bereits bei der Abreise die Unterkunft für das nächste Jahr buchen.

Oft werden bei Buchungsplattformen die hohen Provisionen beklagt. Drücken diese Plattformen die Preise oder helfen sie, neue Gäste zu gewinnen?

Beides ist der Fall. Auf der einen Seite wird unsere Region von Gästen aus allen Herren Länder über die Plattformen gefunden. Und so werden neue Gäste gewonnen. Dass die Vermieter Provisions bezahlen müssen, ist natürlich ein Wehrmutstropfen. Bei manchen Betrieben reduziert sich dadurch die Wertschöpfung, wobei sicherlich die Verkaufsförderung durch international bekannte Buchungsportale in nachfrageschwachen Saisonzeiten erhöht werden kann. Einige Leistungsträger kalkulieren die Provisionen zu Ihren regulären Tarifen dazu.


Booking.com

Rudi Lapper: „Die staatlichen Skilehrer Österreichs gehören zu den best- und längst ausgebildeten Skilehrern weltweit.“

Staatlicher Ausbilder unter der Leitung von Rudi Lapper, mogasi
Staatlicher Ausbilder unter der Leitung von Rudi Lapper

Rudi Lapper beantwortet uns Fragen zum staatlichen Skilehrer. Wie steht die Ausbildung im internationalen Vergleich dar, welche Karrierechancen tun sich auf, wie sieht die Weiterbildung aus. Wenn du mehr über den staatlichen Skilehrer wissen willst, lies dir unseren Artikel Der Staatliche Skilehrer – was es zu wissen gibt durch.

Mogasi: Du warst weltweit unterwegs und hast die unterschiedlichen Skinationen analysiert, wie gut sind Österreichs staatliche Skilehrer im internationalen Vergleich?

Rudi Lapper: Im internationalen Vergleich sind die staatlichen Skilehrer Österreichs, mit Frankreich und Italien die best- und längst ausgebildeten Skilehrer weltweit.

Mogasi: International sollten die verschiedenen Ausbildungen unter dem Dach der ISIA (International Ski Instructors Association) vergleichbar werden, dennoch herrschen große Unterschiede. Wie kann dieses Thema angegangen werden?

Rudi Lapper: Mit dem Austritt aus der ISIA stellt sich für Österreich hier nicht mehr die Frage einer Vergleichbarkeit. Zu groß sind die Unterschiede der verschiedenen Nationen, insbesondere in der Länge und deren Inhalte der Ausbildung.

Mogasi: Im Österreich gibt es natürlich auch acht Skischulverbände. Wie sieht die Zusammenarbeit aus und wo gibt es Unterschiede?

Rudi Lapper: Was die Skitechnik betrifft, gibt es nur einen Skilehrplan, der in ganz Österreich Gültigkeit hat. Auch die Inhalte und Länge der Ausbildung werden immer wieder abgestimmt, damit österreichweit eine einheitliche Linie vermittelt wird.

Viele Nationen orientieren sich an unseren Inhalten und der Qualität der Ausbildung.

Mogasi: Gibt es Bereiche, in denen die österreichische Ausbildung anderen Nationen hinterher hinken?

Rudi Lapper: Ich denke nicht, dass wir mit unserer Ausbildung zum staatlich geprüften Skilehrer anderen Nationen hinterher hinken. Ganz im Gegenteil, viele Nationen orientieren sich an unseren Inhalten und der Qualität der Ausbildung. Es zeigt auch, dass Skilehrer aus anderen Nationen unsere Ausbildung durchlaufen, sofern sie die Eignungsprüfung zur staatlichen Skilehrerausbildung positiv absolvieren.

Mogasi: Was zeichnet einen staatlichen Skilehrer aus?

Rudi Lapper: Der staatliche Skilehrer ist ein polysportiv ausgebildeter Skilehrer, der universell einsetzbar ist. Er soll auch als eine führende Person in den Skischulen Österreichs einsetzbar sein.

Mogasi: Welche Möglichkeiten bietet eine abgeschlossene staatliche Skilehrerausbildung?

Rudi Lapper: Mit einer abgeschlossenen staatlichen Skilehrerausbildung stehen allen SkilehrerInnen die Tore weltweit offen. Staatliche Skilehrer sind weltweit unterwegs und sehr gefragt. Auch in den Sommermonaten sind viele SkiehrerInnen in Australien, Südamerika und Neuseeland tätig.

Mit einer abgeschlossenen staatlichen Skilehrerausbildung stehen allen SkilehrerInnen die Tore weltweit offen.

Mogasi: Wie sieht die Fortbildung aus, wie wird das Wissen der Skilehrer auf dem neuesten Stand gehalten? 

Rudi Lapper: Jeder geprüfte Skilehrer hat alle fünf Jahre eine Pflichtfortbildung zu besuchen. Es liegt aber wohl auch im eigenen Interesse sich nicht nur in Sachen Skitechnik fortzubilden, sondern auch in vielen verschiedenen anderen Bereichen. Beispiele sind Dienstleistung, Umgang mit dem Gast, sprachliche Kenntnisse usw.

Mogasi: Nach welchen Kriterien werden Standorte für die Skilehrerausbildung gewählt?

Rudi Lapper: Die Standorte der staatlichen Skilehrerausbildung sind seit Jahren immer die gleichen. Die Eignungsprüfung wird in Maria Alm/Hintermoos durchgeführt. Die praktische Ausbildung findet jedes Jahr im Pitztal und anschließend in St. Christoph statt. Hier finden wir die nötige Schneesicherheit und die perfekte Infrastruktur vor.

Mogasi: Was ist der Eurotest in deinen Worten?

Rudi Lapper: Der „Eurotest“ ist die Riesentorlaufprüfung zum Abschluss der staatlichen Skilehrerausbildung. Dieser „Eurotest“ unterliegt gewissen Parametern die absolut eingehalten werden müssen. Der Eurotest wird insbesondere von Italien, Frankreich und Österreich durchgeführt. Auch ein paar kleinere Nationen führen diesen Eurotest nach den vorgegebenen Parametern durch. Das gewährleistet eine Vergleichbarkeit und eine gegenseitige Anerkennung innerhalb der verschiedenen Nationen.

Der Eurotest wird insbesondere von Italien, Frankreich und Österreich durchgeführt.

Mogasi: Viele gute Skifahrer, die in der Jugend keine Rennen gefahren sind, sehen den Eurotest als eine Art grobes Aussiebekriterium, das aber für die Ausübung des Berufs Skilehrer keine allzu große Bedeutung hat. Wie siehst du diese Einschätzung und wie ausgeglichen ist die Ausbildung zum staatlichen Skilehrer?

Rudi Lapper: Dass der Eurotest auch ein gewisses Maß an Training benötigt, ist klar. Erwähnen möchte ich aber schon, dass sich die Schwierigkeit dieser Prüfung im Vergleich zu früher nicht verändert hat. Es spiegelt aber auch ein gewisses Eigenkönnen wieder, das zu einem abgeschlossenen staatlich geprüften Skilehrer nötig ist.

Mogasi: Kannst du unseren Lesern bitte erklären, was das Interskiteam ist?

Rudi Lapper: Das Interskiteam besteht aus den AusbilderInnen der staatlichen Skilehrerausbildung. Dieses Team repräsentiert Österreich und demonstriert alle vier Jahre beim Interskikongress die österreichische Skitechnik und insbesondere Formationsskilauf in Perfektion.

Mogasi: Wie stark ist Österreichs Interskiteam im Vergleich?

Rudi Lapper: Was die Eleganz und die präzise Ausführung der Skitechnik betrifft, denke ich, sind wir im internationalen Vergleich ganz vorne angesiedelt.


Rudi Lapper 48, langjähriger Ausbildungsleiter des Tiroler Skilehrerverbandes, Ausbildungsleiter der staatlichen Skilehrerausbildung, Skitechniker, Herausgeber des neuen Ski Lehrplans. Inhaber der Skischule Kirchberg.

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